Im Wald bei Schönefeld und Gottow, unweit des alten Bahnhofs Schönefeld, befand sich die Anfang der 1930ziger Jahre eingerichtete Anlage der Versuchsstelle Gottow. Die Forschungsabteilung gehörte zur HWA, Heereswaffenamt. Ein etwa 850m mal 350m großer Gebäudekomplex aus Laboren und Prüfständen wurde nahe der Landstrasse im Wald errichtet. Unter anderem gab es hier später ein Referat für Atomphysik ( 15.06.1939 ), Sprengphysik oder Ähnliche, deren Aufgabe es war, Experimente zur Waffenentwicklung durchzuführen. So wurden a.u. Raketentriebwerke getestet, mit Schallwellen experimentiert oder neuartige Kampfstoffe entwickelt. Hierzu gehörte besonders der N-Stoff, eine hochaggressive Fluorverbindung, die selbst schwer brennbare Gegenstände entzünden konnte. Zur weiteren Produktion dieses Stoffes wurde später eine unterirdische Produktionsstätte bei Falkenhagen eingerichtet.
Weiter wurde in der Versuchsstelle an einem ( wahrscheinlich dem ersten ) Atomreaktor experimentiert. ( Uranwürfel-Anordnung im Zylinder )
Selbstverständlich ist der Zugang zu dem Gelände verboten. Die hier gezeigten Bilder haben uns per e-mail erreicht und kommen von einem Forstbediensteten, der Zutritt zu dem Gelände hat. Warntafeln weisen den Eindringling darauf hin, dass mit erheblichen Gefahren durch Munitionsreste zu rechnen ist. Glaubt man einigen Filmaufnahmen, so ist offenbar auch die radioaktive Strahlung an einigen Stellen erhöht.
Eine sehr gute Fotosammlung über die Versuchsstelle Gottow finden Sie hier.
http://arche-foto.com/kummersdorf-gut_gottow.html
Übersicht : Letzte Armee, die Armee Wenck im Angriff auf Berlin.
In Gottow selbst gab es beim Durchziehen der 9.Armee erbitterte Kämpfe mit der Roten Armee. Es gab 600 Tote, die auf der Kriegsgräberstätte beigesetzt wurden. Allerdings wurden bei Bauarbeiten an Wegen und Strassen, viel später, noch einige Soldatenleichen geborgen.
Weitere Links :
Fläming Skate durch Gottow
Altes Lager Jüterbog